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Volkmar Wirth 

 

 

In den Tiefen des Alltags


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11.03.2023

IM BLICK

Als das Auto den dritten Abend vor meiner Haustür stand, wurde es mir zu bunt. Ich ging raus und gab dem Fahrer ein Zeichen, damit er das Seitenfenster runter lässt. Das tat er. Ob ich ihm helfen könne, wollte ich von dem Fahrer wissen. Der schaute zu mir auf und nickte. „Wenn Sie vielleicht nicht so spät ins Bett gehen würden“, sagte der Mann, „damit wäre mir schon geholfen.“
Das verstand ich nicht.
„Erst wenn bei Ihnen alles dunkel ist, werde ich abgelöst. Verstehen Sie jetzt?“
Nun war ich es, der nickte. Seitdem lege ich mich meist um zehn ins Bett. Ich schlafe zwar vor Mitternacht nicht ein, aber wenn es dem Mann hilft.



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